89. Mitgliederversammlung in Bonn

10. Dezember 2024

Auf dem Podium der 89. DFN-Mitgliederversammlung sind von links Jochem Pattloch, Christian Meyer, Christian Zens, Dr. Rainer Bockholt, Prof. Dr.-Ing. Stefan Wesner, Prof. Dr. Helmut Reiser und Dr. Christian Grimm zu sehen. Foto: Angela Lenz, DFN

Mit Engagement und Freude: Trotz des einen oder anderen ernsten Themas gab es bei der 89. DFN-Mitgliederversammlung ausreichend Anlass für gute Stimmung in der Vereinsgemeinschaft (v. li: Jochem Pattloch, Christian Meyer, Christian Zens, Dr. Rainer Bockholt, Prof. Dr.-Ing. Stefan Wesner, Prof. Dr. Helmut Reiser, Dr Christian Grimm). Foto: Angela Lenz, DFN

Es brummt im Deutschen Forschungsnetz – davon konnten sich die Mitgliedsvertreterinnen und -vertreter überzeugen, die sich am Mittwoch, 4. Dezember 2024, zur 89. DFN-Mitgliederversammlung (MV) im Wissenschaftszentrum Bonn einfanden. Zweimal im Jahr treffen sich die Delegierten der mehr als 350 DFN-Mitgliedseinrichtungen aus Forschung und Lehre, um gemeinsam die Zukunft des DFN-Vereins zu gestalten.

Zum Vorsitzenden der 89. Mitgliederversammlung wurde Dr. Rainer Bockholt, der Direktor des Hochschulrechenzentrums der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, gewählt. Er folgt auf Prof. Dr. Gerhard Peter. Der ehemalige Rektor der Hochschule Heilbronn leitete die Mitgliederversammlung 20 Jahre.

Auf der Tagesordnung standen neben den Berichten über die Aktivitäten des DFN-Vereins im ersten Halbjahr 2024 verschiedene Vorträge zum Stand des Wissenschaftsnetzes, zum Dienst DFN-Security und zu weiteren aktuellen Themen – darunter Erfolgsnachrichten, aber auch Herausforderungen, die den Verein momentan beschäftigen.

Sicherheit im Fokus

Beim Thema IT-Sicherheit stand die intensivierte Kommunikation zum Dienst DFN-Security im Fokus: Erfreulich ist der deutliche Anstieg der Einrichtungen in diesem Jahr, die den Dienst nun nutzen. Neben den bewährten Kommunikationskanälen und regelmäßigen Schulungen (online und Hands-on) gibt es neue Formate wie die DFN-Security-Challenge, die mit einem Gamification-Ansatz die praxisnahe Nutzung des Dienstes DFN-Security vermitteln möchte – bisher mit vielen positiven Rückmeldungen.

Eng verknüpft mit den Trust- &-Identity-Diensten des DFN-Vereins – eduroam, DFN-AAI, DFN-PKI – ist das Thema Digitale Identitäten. Ein ausführlicher Vortrag widmete sich den Definitionen und gesetzlichen Grundlagen der unterschiedlichen föderierten und nicht föderierten digitalen Identitäten. Zu nennen sind unter anderem die Europäische Brieftasche für digitale Identitäten (EUDI-Wallet) mit vielen Bezügen zur DFN-AAI bzw. eduGAIN und nicht zuletzt zur DFN-edu-ID. Die EUDI-Wallet wird im Rahmen der Umsetzung von eIDAS 2.0 als gesetzliche Grundlage voraussichtlich Ende 2026 eingeführt.

Leistungssteigerung im Wissenschaftsnetz

Auf der Tagesordnung stand auch die entgeltneutrale Erhöhung der Bandbreiten in den jeweiligen Kategorien des Dienstes DFN-Internet, die von der 88. Mitgliederversammlung beauftragt wurde und nun sukzessive umgesetzt wird. Des Weiteren wurde über die technischen Umbauarbeiten im X-WiN – eine Voraussetzung für die Leistungssteigerung – berichtet. Das Ergebnis: Die neuen Core-Router sind installiert und in Betrieb und die Anpassung von DDoS-Analyse und -Mitigation sowie der Aufbau des 800G-Backbone sind abgeschlossen.

Neue Cloudrahmenverträge starten

Ein weiterer Tagesordnungspunkt war der Stand der Neuvergabe von Cloud-Dienstleistungen im Verfahren OCRE 2024. Die neuen Rahmenverträge beginnen am 3. Februar 2025. Die Vertragsunterlagen sind derzeit in Vorbereitung und werden den Einrichtungen zur Verfügung gestellt. Mit Infoveranstaltungen und der Organisation von Anbieter-Workshops unterstützt der DFN-Verein seine teilnehmenden Einrichtungen beim Abruf von Leistungen aus den Rahmenverträgen.

Vorabendveranstaltung mit Gastvortrag

Ein Highlight der Vorabendveranstaltung am Dienstag, 3. Dezember 2024, war der Vortrag „High-Performance Computing in der Krebsgenomforschung“ von Prof. Dr. Martin Peifer. Der Wissenschaftler forscht mit seiner Arbeitsgruppe an der Universität zu Köln im Bereich „Computational Cancer Genomics“ und entwickelt computergestützte Methoden zur Analyse groß angelegter Krebsgenom-Sequenzierungsdaten. Ein Schwerpunkt ist der seltene Tumor Neuroblastom, der insbesondere bei Kindern vorkommt. Mit der Risikoklassifizierung des Tumors konnte Martin Peifer dazu beitragen, dass schwere Chemotherapien bei Kindern mit dieser Erkrankung weitaus gezielter und damit schonender eingesetzt werden können.

Fotoimpressionen von der 89. DFN-Mitgliederversammlung im Wissenschaftszentrum Bonn | Fotos: Maimona Id & Angela Lenz, DFN