Gut im Training – das GÉANT-Security-Bootcamp in Tansania
Seit März dieses Jahres bietet GÉANT mit dem Security Bootcamp ein neues Trainingsformat an, das insbesondere kleine Forschungsnetze und Organisationen dabei unterstützt, ein auf ihre Bedarfe zugeschnittenes Informationssicherheitsmanagement (ISM) aufzubauen. Nach ersten Hands-on-Trainings u. a. bei der TNC24, folgte nun ein Workshop für die Forschungsnetze der UbuntuNet Alliance in Tansania.
4. Dezember 2024
Gemeinsam für IT-Sicherheit: Obere Reihe (v. li.): Suleiman Yussuf (University of Zanzibar, Tanzania für TERNET), Joe Kimali, Revelation Nyirongo (UbuntuNet Alliance), Ana Alves (GÉANT), Catherine Mkude (Institute of Educational and Management Technologies, Tanzania für TERNET), Michel Gerdes (DFN-CERT), Isaac Newton Wobomba (RENU). Untere Reihe (v. li.): Abdullah Shariff (TENET), Nicholas Mbonimpa (RENU), Siya Peter (SANReN). Foto: GÉANT
„Milk the trainers as much as possible!” Mit dieser beherzten Aufforderung eröffnete Prof. Dr. Madara Ogot Ende Oktober das GÉANT Security Bootcamp in Dar es Salaam. Auf Einladung des CEOs der UbuntuNet Alliance – der regionalen Organisation für die nationalen Forschungsnetze Ost- und Südafrikas – waren Ana Alves, Chief Information Security Officer (CISO) von GÉANT, und Michel Gerdes, Senior Consultant beim DFN-CERT, nach Tansania gereist, um Vertreterinnen und Vertreter der National Research and Education Networks (NRENs) RENU (Uganda), SANReN und TENET (Südafrika) sowie TERNET (Tansania) zu schulen. Das Training fand im Rahmen der Konferenz UbuntuNet Connect 2024 statt und stand unter der Schirmherrschaft des EU-Projekts AfricaConnect3.
Der zweitägige Hands-on-Workshop vor Ort ist der Höhepunkt des Security Bootcamps, das aus zwei Online-Modulen – Vorbereitungs- und Nachbereitungsphase – und der Präsenzveranstaltung besteht. Diese beinhaltete am ersten Tag Lernabschnitte zu Sicherheitsstrukturen sowie zur Strategie und den Zielen von IT-Sicherheit. Mit großem Engagement und vielen Fragen trugen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einer lebhaften Diskussion bei, die sich vor allem um Verantwortlichkeiten, Zielvorgaben und Richtlinien drehten.
Am zweiten Tag lag der Fokus auf Datenschutzmanagement. Das Thema war in der Vorbereitungsphase stark nachgefragt worden, da viele Länder, auch außerhalb der EU, Datenschutzgesetze nach dem Vorbild der DSGVO erlassen möchten oder bereits haben. Somit konnten die Teilnehmenden von den GÉANT-Erfahrungen profitieren. Beim anschließenden interaktiven Workshop zum Risikomanagement konnte das eigene Wissen in praktischen Szenarien angewendet und überprüft werden.
Das Resümee der Teilnehmenden war durchweg positiv und von der vielfachen Bitte begleitet, weitere Hands-on-Trainings in der Region anzubieten. Sie betonten, wie wichtig der regelmäßige Austausch zwischen Sicherheitsfachleuten ist. Zum Abschluss wurden mit den Teilnehmenden die nächsten Schritte zur Umsetzung des Informationssicherheitsmanagements (ISM) geplant sowie weitere Folgesitzungen in der Nachbereitungsphase mit dem Team des Security Bootcamps vereinbart.
Informationssicherheit ganzheitlich umsetzen (v. re.): Trainerin Ana Alves und Trainer Michel Gerdes gehen auf die Bedarfe der Teilnehmenden ein und passen schon in der Vorbereitung die Inhalte daraufhin an. Foto: GÉANT
Auch für Trainerin Ana Alves und Trainer Michel Gerdes war das Security Bootcamp in Tansania ein unvergessliches Erlebnis. Auf das Herzlichste dankten sie Prof. Ogot, Eliakim Ukundi (UbuntuNet Alliance) sowie Dr. Frank P. Seth, CEO von TERNET, für die Einladung und die tolle Organisation der Schulung vor Ort. „Dieses Bootcamp diente nicht nur als Lernplattform, sondern stärkte auch die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den NRENs in Ost- und Südafrika“.
Weitere Informationen zum Security Bootcamp finden Sie hier.
Lesen Sie auch den Artikel „Reif für das Security Bootcamp?“ in der neuen Ausgabe der DFN-Mitteilungen.
Hier ein Auszug von Zitaten Teilnehmender in Englisch
Siya Peter, SANReN:
“I would like to express my sincere gratitude for organising such engaging and informative security bootcamp sessions. I was impressed by how both sessions were presented: they were also packed with relevant activities and scenarios based on our environments. It would be wonderful if this security bootcamp workshop could become a permanent and mandatory session for all the NRENs attending conferences of UbuntuNet Alliance and GÉANT going forward. We greatly benefit from sessions like these, as they are incredibly helpful in organising and formulating responses to cyber threats.”
Isaac Newton Wobomba, RENU:
“The bootcamp was a transformative opportunity to assess and enhance the security maturity of RENU. The structured approach combining the GÉANT Security Baseline with hands-on training was invaluable. It provided us with actionable insights into improving our security strategy, from risk assessment to data protection, while also aligning our practices with international standards. We deeply appreciated the opportunity to connect with such an expert team from GÉANT and to be part of a collaborative environment dedicated to advancing cybersecurity for NRENs.”
Suleiman Yussuf, TERNET:
“The training went beyond just theoretical concepts, offering a real-world understanding of security leadership and decision-making. Additionally, I think that the clear and actionable roadmap provided by the security baseline report will be invaluable in guiding our security strategy.”