Neue Leistungssteigerung im X-WiN kommt
18. November 2024
Gute Neuigkeiten für alle am Wissenschaftsnetz teilnehmenden Einrichtungen: Die von der 88. Mitgliederversammlung beauftragte Leistungssteigerung des Dienstes DFN-Internet wird sukzessive umgesetzt und in 2026 beendet werden. Damit bietet der DFN-Verein seinen Teilnehmern eine entgeltneutrale Erhöhung der Bandbreiten in den jeweiligen Kategorien des Dienstes DFN-Internet an.
Bei der Umsetzung der Leistungssteigerung bittet das DFN-Internet-Team um Mitwirkung: Im Oktober wurden die teilnehmenden Einrichtungen per E-Mail über die geplante Leistungssteigerung informiert – aufgeschlüsselt nach Kategorie, Anschlussart und vertraglicher Ausgangslage. Um das Upgrade erfolgreich durchführen zu können, ist eine zeitnahe Rückmeldung auf diese E-Mail vonseiten der DFN-Teilnehmer notwendig, denn als Erstes muss geprüft werden, ob die technischen Voraussetzungen für die Leistungssteigerung gegeben oder aber Maßnahmen an der lokalen Infrastruktur zu treffen sind.
Die Anforderungen nehmen zu
Seit Inbetriebnahme des X-WiN im Jahr 2006 reagiert der DFN-Verein mit regelmäßigen Leistungssteigerungen auf die dynamisch wachsenden Bedarfe seiner teilnehmenden Einrichtungen und Mitgliedsorganisationen an stabiler, sicherer und vor allem schneller Übertragung großer Datenmengen.
Mit zunehmend datenintensiver Forschung u. a. im Bereich des Höchstleistungsrechnens, der Multi-Messenger-Astronomie oder Hochenergiephysik steigt auch das Datenvolumen im X-WiN. So betrug die übertragene Datenmenge der vergangenen zwölf Monate insgesamt 1.454 Petabyte (PB).
Auf Leistungsfähigkeit optimiert
Die technischen Umbauarbeiten im X-WiN, die eine Voraussetzung für die Leistungssteigerung sind, starteten bereits 2021 mit der Installation Flex-Grid-fähiger ROADMs (Reconfigurable Optical Add-Drop Multiplexer) auf der Optischen Plattform, um Übertragungsraten von 400 Gbit/s und höher je Verbindung zu realisieren. 2023 folgte der Austausch der Router auf der Aggregationsplattform. Damit konnte die verfügbare Routingkapazität auf 2,4 Tbit/s versechsfacht werden. Zusätzlich wurde eine neue Generation an DWDM-Systemen mit 400+-Gigabit/s-Transpondern in Betrieb genommen.
Dieses Jahr erfolgte die Erneuerung der Core-Router im Kernnetz. Mit diesem Plattformwechsel geht eine deutliche Erhöhung der Übertragungskapazität pro Standort einher. Die Gesamtkapazität der neuen Geräte vom Typ Nokia 7750 Servicerouter beträgt im Endausbau 108.000 Gbit/s je Chassis, unterstützt werden Schnittstellen bis zu 800 Gbit/s. Damit wird noch einmal eine deutliche Erhöhung der Leistungsfähigkeit für zukünftige Anforderungen der Teilnehmer am Wissenschaftsnetz erreicht. Außerdem wurde die Ausschreibung der Teilnehmeranbindungen im Zugangsnetz erfolgreich beendet und befindet sich aktuell in der Umsetzungsphase.
Dank der kontinuierlichen technischen, betrieblichen und wirtschaftlichen Weiterentwicklung des X-WiN und dem bedarfsgerechten Ausbau seiner Übertragungskapazität zählt das Wissenschaftsnetz zu den leistungsfähigsten Kommunikationsnetzen weltweit und ist für die vielfältigen Herausforderungen seiner Teilnehmer bestens gerüstet.